Der FC Colombier – Von den Anfängen bis heute
Inspiriert von englischen Studenten, die im Jahre 1893 in d’Auvernier den Neuchâtel-Rovers FC gründeten, entschloss sich die Jugend von Colombier 1898 dazu, ihren eigenen Verein zu gründen. Aufgrund eines Verbots durch das kantonale Militärdepartement fusionierte man 1899 kurzerhand mit dem Nachbardorf zum neuen Vignoble FC und aufgrund der Rekrutierungsproblematik sah man sich gezwungen, sich 1906 mit dem Neuchâtel FC zum Cantonal FC zusammenzuschließen. Bis 1923 organisierte der Cantonal FC alle Aktivitäten in Colombier, aber die wahre Geschichte des Vereins sollte erst am 27.Juni 1923 beginnen, als sich die Herren A. Miéville, C. Dähler, E. Hefti, F. Holer, E. Kramer, R. Kurth und E. Miéville die Einrichtung eines Ausschusses zu diskutieren. Am 5.Juli 1923 wurde der FC Colombier offiziell gegründet und die Satzung verabschiedet. Der erste Präsident war Ernest Hefti.
Die Anfänge des Vereins waren durch die Probleme geprägt, eine feste Spielstätte zu finden. Bis 1926 musste man auf den FC Bôle ausweichen. Ab 1926 ist der Verein mit zwei Team in der kantonalen B- und C-Serie registriert und wird kostenlos Mitglied der ASF. Das Unternehmen hat etwa dreißig Mitglieder und die Spiele werden auf dem Gelände des Cantonal Neuchâtel-FC für die Pacht von 75 Schweizer Franken pro Jahr ausgetragen.
In der Saison 1930/1931 wird man Gruppensieger der Série Suisse, trotzdem muss man im Folgejahr um das finanzielle Überleben kämpfen. 1933 wird der Club von der ASF dafür ausgeschlossen. Es sollte bis 1937 dauern, bis sich die Situation verbessert. Im Neuchâtel Cup konnte der Verein den Sieg erringen und im Folgejahr konnte man den Aufstieg in die 3. Liga sowie die Rückkehr in die ASF feiern.
Im Mai 1941 begannen die Verhandlungen für den Kauf von Land für ein eigenes Spielfeld. Die dafür erforderliche Investition von knapp 7600 Franken war notwendig, um das langfristige Überleben des Vereins zu sichern. Ein Jahr später konnte das Gelände eingeweiht werden und die Teams von Montreux, Freiburg und Biel Etoile-Sporting-Boujean wurden zu einem kleinen Turnier eingeladen. Die folgenden Kriegsjahre machten den Spielbetrieb sehr schwierig und es wurden einige Spiele und Turnierteilnahmen abgesagt. Im Jahre 1947 investierte der Club 4000 Franken für den Ausbau von Infrastruktur wie Wasser und Strom sowie der Verbesserung der Umkleidekabinen einschließlich Toiletten und Fußduschen. Dazu erhielt die Bar zu Ausbildungszwecken noch einen Projektor.
Im Jahr 1951 gründet der FC Colombier eine Junior-Abteilung unter der Führung der Herren Maring, Deagostini, Scheidegger, Martin und Merlo. 1952 wurde André Facchinetti als Spieler-Trainer angeheuert, während eine große Anzahl von Transfers durchgeführt wurden. Die erste Mannschaft beendete die Saison 1952-1953 auf dem dritten Platz. Die Ankunft von Albert Unternährer als Trainer führte 1953-1954 zum zweiten Platz in der Liga. Leider werden diese positiven sportlichen Ergebnisse von der prekären finanziellen Lage getrübt. Es sollte bis 1959 dauern, als man mit Rolf Ritzmann den Aufstieg in die zweite Liga feiern konnte.
Am Ende der Saison 1972-1972 kann man von der guten Juniorenentwicklung der letzten Jahre profitieren und so den Abstieg vermeiden. Das Jahr des 50. Jubiläums ist aber von relativ enttäuschenden Ergebnissen geprägt, trotz der guten Leistungen der Nachwuchsteams.
Der Trainer, Ex-Nationalspieler und Kapitän der Nationalmannschaft Tacchela Ely will vorrangig jungen Spieler. Sein Ziel ist langfristig ausgelegt. Die fortschreitende Integration der Junioren sollte es ermöglichen, den mittelfristigen Aufstieg zu erreichen. Gleichzeitig wurde zur Vorbereitung auf den Aufstieg auch der Ausbau des Stadion und der Liegenschaften in Angriff genommen. Dafür wurde in einer außerordentlichen Sitzung im Jahr 1980 beschlossen, ganze 146.000 Franken zu investieren. 1981 konnte dann auch schon der Aufstieg in die zweite Liga gefeiert werden. Dieses Ergebnis ist das Ergebnis der Arbeit und Kompetenz des Trainers Jean-Philippe Widmer, dem der FC Colombier viel zu verdanken hat.
Das Jahr 1982 war sehr erfolgreich. Im Swiss Cup besiegte man den FC Bulle und in der Liga erreichte man als Aufsteiger einen hervorragenden 4. Platz. Auch die Junioren werden immer erfolgreicher und der Verein steht auf finanziell gesunden Füßen.
1983/84 spielt die B-Jugend zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte interregional, leider nur zwei Saisons lang. Die erste Mannschaft belegte den fünften Platz. Im Juni 1985 steht man sogar kurz davor, in die erste Liga aufzusteigen. Die größte Überraschung ist aber der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die 3. Liga.
Anfang 1989-1990 läuft die Meisterschaft katastrophal und ein Trainerwechsel ist unvermeidlich. Auch verschlechtert sich die finanzielle Situation aufgrund eines nicht eingehaltenen Sponsoring-Vertrags und es blieben viele Rechnungen offen. In diesem unglücklichen Zusammenhang wurde am 10. Dezember 1991 eine Sondersitzung einberufen, bei der um einen Kredit über 80.000 Franken mit der Raiffeisenbank verhandelt wurde. Nach langen Diskussionen wurde der Kredit akzeptiert und der Verein konnte weitermachen. Gleichzeitig machte man sich aber Gedanken darüber, wie man mehr Einnahmen generieren könnte und so war der Footathon geboren.